Zeitzer Erklärung:

Landwirtschaft ohne Gentechnik muss weiter möglich bleiben!

Plakat: Gentechnik und Patente? Bleibt uns vom Acker © Susanne Kiebler

Auf ihrer traditionellen Demeter-Wintertagung vom 27.-28.01.2024 in Zeitz haben sich Landwirt:innen aus Ostdeutschland in ihrer „Zeitzer Erklärung: Landwirtschaft ohne Gentechnik muss weiter möglich bleiben“ dafür positioniert, dass Neue Gentechnik weiterhin gekennzeichnet bleiben muss, und fordern ihre EU-Abgeordneten auf, am 6. Februar eine geplante Deregulierung klar abzulehnen. 

1 Wir sind zukunftsfähig ohne Pestizide und Gentechnik. Abgebildet sind durchgestrichende Symbole für Gentechnik und Pestizide, dafür Klee und Kuhmist

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Inga Israel
  • Wir wollen und brauchen auf unseren Höfen weder alte noch neue Gentechnik!  
  • Wir wollen auch in Zukunft auf unseren Höfen gentechnikfrei wirtschaften. Nur dadurch können wir weiterhin gentechnikfreie Lebensmittel für alle Menschen produzieren.
  • Wir fordern auch für neue Gentechniken eine eindeutige Kennzeichnung von Lebensmitteln für Verbraucherinnen und Verbraucher!
  • Wir lehnen Patente auf alles Lebendige ab.
  • Wir stehen für eine artenreiche, vielfältige Landwirtschaft, die die Menschen vor Ort sicher und gesund ernährt.  

„Am 6. Februar 2024 stimmt das EU-Parlament über die Gesetzesvorlage zur Deregulierung der neuen Gentechnik-Verfahren ab. Gentechnisch verändertes Saatgut, Pflanzen und daraus hergestellte Lebensmittel müssen, so der aktuelle Vorschlag der EU-Kommission, dann nicht auf dem Produkt gekennzeichnet werden. Dadurch können Verbraucherinnen und Verbraucher nicht mehr wählen, ob sie gentechnisch veränderte Lebensmittel kaufen oder nicht. Es ist außerdem vollkommen unklar, welche Auswirkungen diese Eingriffe in das Erbgut für unsere Ökosysteme und auch auf uns Menschen haben. Ohne Risikoprüfung für solche Verfahren dürfen daher keine Neuzüchtungen eine Zulassung erhalten, das erfordert schon das Vorsorgeprinzip in Europa“, erklärt Demeter-Bäuerin Claudia Gerster, die die Erklärung mit initiiert hat.   

Deswegen fordern die landwirtschaftlichen Betriebe, die diese „Zeitzer Erklärung“ gefasst haben, ihre EU-Abgeordneten dazu auf: Nehmen Sie Ihre Verantwortung wahr und lehnen Sie den Gesetzentwurf ab! 

Gezeichnet von landwirtschaftlichen Betrieben auf der Demeter-Wintertagung in Zeitz:  
Annegret Rose, Rose Saatzucht, Erfurt / Luise Leopold, Gärtnerei Midgard, Quedlinburg / Claudia und Gerhard Gerster, Sonnengut Gerster, Dietrichsroda / Lutz Gläser, Rittergut Pegenau, Klipphausen / Ulrike Raulf, Wulkower Hof, Lebus / Nikola und Christine Burgeff, Hof Mahlitzsch, Nossen / Jörg Lauenroth-Mago, Galloway Zuchtbetrieb, Rätzlingen / Silke Lucht, Guidohof, Uhlsdorf / Maria Bienert Gemüsebau, Taucha / Sabrina Hennig, Sapoluna, Berlin / Lindela und Reinhard Sommer, Linke Hof, Leipzig / Christian Glück, Landwirtschaftsbetrieb, Meuselwitz / Bert Rülke, Biohof an der Jäglitz, Neustadt/Dosse / Steffi Herkenrath, Imkerin, Sülzetal / Anna-Rosina Wjesela, Biohof Wjesela, Crostwitz / Harald Wolber, Halle (Saale) / Nicole Frischmann und Malte Bauer, HofGut Kreuma, Rackwitz / Svea Wünsch, Leipzig / Agnes Murbach, Statek Fort, Tschechien / Sandra Hexel, Haldensleben / Johannes Fischer, Gärtnerhof Grüner Berg, Langeneichstädt / Gabriele und Hinnerk Lenz, Leipzig

Mitmachen!

Die Campact-Petition „Kennzeichnung und Regulierung aller Gentechnik-Pflanzen erhalten“ fordert die Bundesregierung und das Europaparlament auf, dafür zu sorgen, dass Gentechnik weiterhin als Gentechnik gekennzeichnet und geprüft wird und dass das EU-Gentechnikrecht auch in Zukunft eine gentechnikfreie Saatgut- und Lebensmittelerzeugung – konventionell und ökologisch – sichert. 

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