Initiator*innen des Volksbegehrens Artenschutz "Rettet die Bienen" setzen auf Verhandlungen.
Der Schutz der biologischen Vielfalt ist Teil des Leitbildes bei Demeter – daher hat Demeter das Volksbegehren Artenschutz in Baden-Württemberg mit initiiert. Gestern hat Demeter gemeinsam mit den anderen Verbänden des Trägerkreises das Dialogangebot der Landesregierung einstimmig angenommen: Die Mobilisierung für das Volksbegehren wird bis Mitte Dezember ausgesetzt, wenn wesentliche Eckpunkte bis dahin konkretisiert werden.
„Unser Volksbegehren hat zu Diskussionen quer durch die Gesellschaft geführt – und letztlich dazu, dass sich die Landesregierung erstmals zu einer verbindlichen Investitionsförderung mit dem Ziel einer Pestizidreduktion und zu einem nennenswerten Ausbau der Öko-Landbauförderprogramme bekannt hat“ erklärt Tim Kiesler, Vorstand von Demeter Baden-Württemberg. „Die biologische Vielfalt ist das Kapital zukünftiger Generationen, ohne Bienen und Insekten gibt es keine Landwirtschaft. Wir wollen aber Zielkonflikte zwischen Naturschutz und bäuerlichen Existenzgrundlagen nicht kleinreden – nur im Dialog mit allen Interessengruppen kann der Artenschutz konsequent vorangebracht werden. Daran wollen wir jetzt weiter mitwirken.“
„Dass eine Initiative, die letztlich auf zwei engagierte Demeter-Imker zurückgeht, soviel Aufmerksamkeit bewirken kann, macht Mut und bekräftigt Greta Thunbergs Motto ‚you are never too small to make a difference'“, betont Alexander Gerber, Demeter-Vorstand. „Jetzt müssen konkrete Schritte der Landesregierung folgen, damit Pestizidreduktion und Ausbau des Ökolandbaus vorankommen und letztlich die biologische Vielfalt profitiert. Die Debatte um das Volksbegehren hat aber auch gezeigt: Alle müssen mitmachen. So lange eine Mehrheit der Verbraucher*innen billig und in Massen Schnitzel kaufen will, werden viele Bäuerinnen und Bauern nicht auf eine ökologische Anbauweise umstellen. Und wer in seinem Kleingarten Pestizide spritzt, schafft keine Refugien für Insekten. Wenn Politik, Landwirtschaft und Zivilgesellschaft hier nun gemeinsam etwas bewegen, dann kann dies auch zum Modell für die Bundesebene werden: Die Agrarwende ist dringend notwendig, und Demokratie und Ökologie gehören zusammen.“