Mehr als fünfhundert Menschen im Saal, nochmal fast so viele online – und doch fühlte es sich an wie ein Familientreffen: Altbekannte begrüßen, viele junge Neue willkommen heißen, die Vielfalt von biodynamisch engagierten Menschen rund um die Welt wahrnehmen und ja, genießen, sich inspirieren lassen.
Alle, von der Auszubildenden bis zum Altbauern, von der Aktivistin bis zum Verbandsmitarbeiter einte die Liebe zur und die Sorge um „Landwirtschaft als Kulturimpuls“. Denn so, wie heute Landwirtschaft verstanden wird, als Industrie, trägt sie nicht nur dazu bei, das Lebendige zu maschinisieren, mit allen negativen Umweltfolgen, sondern auch dazu, das Leben und Arbeiten auf dem Land abzuschaffen. Beides kann sich die Weltgemeinschaft nicht leisten, Stichwort Ernährungssouveränität. Und auch kulturell hat Landwirtschaft mehr zu bieten als Indoor-Gemüse, Roboter, Neue Gentechnik und Produktionsüberwachungsalgorythmen: wenn man sie eben als Kultur verstehen lernt. Dabei hilft der Blick zurück, bei der Tagung z.B. auf das historische Entstehungsmoment der Landwirtschaft vor 10.000 Jahren und auf 99 Jahre biodynamische Geschichte und Errungenschaften. Und auch das Bewusstsein, dass Freiheit und Entwicklung die Möglichkeiten erweitern, und nicht einschränken sollten.Denn wir brauchen auch in Zukunft Menschen, die mit Freude und Engagement das Land kultivieren und echte Lebensmittel erzeugen.
Den Demeter-Blog verfasst Michael Olbrich-Majer, Redakteur der Fachzeitschrift Lebendige Erde.