30 Prozent Bio auf unseren landwirtschaftlichen Flächen bis 2030 ist das Ziel. Das heißt: mehr Betriebe, mehr Anbau, mehr Weiterverarbeitung, mehr Produkte und mehr Handel.
Dies bedeutet ebenso: Die Bildung im Ökolandbau muss deutlich ausgebaut werden! Denn 30 Prozent Bio erreichen wir nur mit ausgebildeten Fachkräften auf allen Stufen der Wertschöpfungskette.
Bio-Bäuerinnen und -Bauern arbeiten mit der Natur, düngen mit Mist und Kompost und gehen nicht mit Ackergiften, sondern mechanisch und schonend gegen Beikräuter vor. Und Bio-Betriebe verarbeiten diese Erzeugnisse mit nur wenigen, zugelassenen Zusatzstoffen. Ökologische Landwirtschaft und Verarbeitung sind nachhaltig, ressourcenschonend, umweltverträglich und fördern Biodiversität und Artenvielfalt. Beide Bereiche brauchen jedoch spezielles Wissen und Know-how. Das Problem: Der Ökolandbau spielt in der Ausbildung – und in der Bildung generell – bisher eine sehr untergeordnete Rolle, die dem Ziel, die Landwirtschaft nachhaltiger aufzustellen, nicht im Geringsten gerecht wird. So wird aktuell in der Ausbildung zur Landwirtin und zum Landwirt ein Umfang von nur 80 Unterrichtsstunden für Ökolandbau-Themen in der gesamten Ausbildungszeit empfohlen – das entspricht gerade einmal zehn Prozent des berufsbezogenen Unterrichts. Selbst dieser geringe Anteil wird in nur wenigen Bundesländern tatsächlich auch ausgefüllt. Auch in den Prüfungen spielen ökologische Anbaumethoden nur vereinzelt eine Rolle – und verlieren dadurch an Relevanz für viele Auszubildende. „Das muss sich ändern!“, fordert Antje Kölling, politische Sprecherin bei Demeter. „Ob Landwirtin oder Gärtner, Winzerin oder Bäcker, Metzgerin oder Käser: Ökologische Themen sollten selbstverständlich fester Bestandteil der Ausbildungen entlang der gesamten Lebensmittel- Wertschöpfungskette sein. Die Verantwortung für die Vermittlung von Ökolandbau-spezifischem Wissen kann nicht allein den Bio-Betrieben und einzelnen Berufsschullehrer: innen überlassen werden. Ein Ausbau der Fortbildungsmöglichkeiten für Lehrkräfte, eine feste Verankerung von Öko-Themen in Lehrplänen, Exkursionsangeboten und Abschlussprüfungen sowie spezifische Ausbildungsangebote im Ökolandbau müssen staatlich gefördert werden!“
Seit vierzig Jahren gibt es in Deutschland die biodynamische Ausbildung – eine Erfolgsgeschichte! Es gibt inzwischen zwei Fachschulen für Ökolandbau in Kleve und Landshut, doch Demeter bietet mit der an den Verband angegliederten freien biodynamischen Ausbildung die einzige deutschlandweite Ausbildung im Ökolandbau an. Am Ende der dreijährigen Ausbildungszeit können die Absolvent:innen ebenfalls die staatliche Berufsabschlussprüfung „Landwirt:in“ ablegen. „Dieses Konzept ist bislang einmalig und trägt sich zum Großteil über Spenden und die Beiträge der Ausbildungsbetriebe. Es wird nur teilweise und in einigen Regionen staatlich gefördert“, erklärt Jakob Ganten, Geschäftsführer des Netzwerks Biodynamische Bildung. Auf diese Weise wurden im vergangenen Jahr knapp 350 Ausbildungsplätze in 181 Betrieben finanziert. „Das ist toll – für die gesamte Bio-Szene kann es jedoch nur ein Anfang sein“, erklärt Jakob, denn: „Um Bio flächendeckend in der Ausbildung zu stärken, müssen Öko-Inhalte ebenso in dualen Ausbildungsberufen, Studiengängen und beruflichen Fortbildungen integriert werden. Ebenso müssten gemäß dem 30-%-Flächenziel der Bundesregierung dafür Fördergelder bereitgestellt werden. Eines ist klar: Ohne geeignete Fachkräfte können wir die Transformation zu mehr Ökologie und Nachhaltigkeit im Ernährungssektor nicht meistern.“
Um 30 % Ökolandbau zu erreichen, werden gut ausgebildete Fachkräfte gebraucht. Der Ökolandbau muss daher in der Ausbildung eine gewichtigere Rolle spielen. Deswegen brauchen wir
Barbara Geiger ist Schauspielerin, Regisseurin und Autorin. Eigentlich aber versteht sie sich als Vermittlerin zwischen Mensch und Tier.
Was macht das Demeter-Ei so besonders? Eins jedenfalls ist klar: „Ei, Henne und Hahn müssen zusammen gedacht werden“, erklärt Geflügelhalter Carsten Bauck.
Sie stehen vor einer großen Aufgabe, doch mindestens ebenso groß ist ihr Zusammenhalt: Bei Familie Bochröder vom „Neuen Hof“ in Düren sind nun die Jungen dran.
Was sehen wir, wenn wir uns wirklich in die Augen blicken?