Paris-Abkommen, Green Deal – die wichtigen und ambitionierten Ziele für Klima-, Boden-, Tier- und Naturschutz sind geklärt. Doch sie müssen auch in der Gemeinsamen Agrarpolitik umgesetzt werden. Wenn Rat, Parlament und Kommission es in ihren Trilog-Verhandlungen nicht schaffen, das Ruder noch herumzureißen, dann fordert Demeter die EU-Politiker*innen auf: #WithdrawtheCAP!
Vor fünf Jahren wurde das internationale Klima-Abkommen in Paris beschlossen, vor einem Jahr der EU Green Deal verkündet – beide setzen wichtige und notwendige Klima- und Nachhaltigkeitsziele. Demeter fordert: EU-Parlament, EU-Agrarministerrat und EU-Kommission dürfen eine Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik nicht den Beharrungskräften opfern, sondern müssen diese Ziele auch umsetzen!
„Es ist die Zeit des Wünschens, des Besinnens und Beschenkens,“ kommentiert Demeter-Vorstand Alexander Gerber den letzten Trilog-Termin vor der auch politischen Weihnachtspause. „Ganz klar: Wir wünschen uns von Bundesministerin Klöckner sowie von ihren Verhandlungspartner*innen aus dem EU-Parlament und der EU-Kommission, dass sie sich doch noch besinnen und dass sie die historische Chance ergreifen und den nachfolgenden Generationen eine gute Grundlage für die Zukunft schenken!“
„Nur eine Neuausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik kann hier das Ruder herumreißen. Eine Umverteilung ihres Milliardenbudgets kann einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, das Artensterben zu stoppen, den Klimawandel einzudämmen und die Landwirtschaft so vielfältig aufzustellen, dass sie trotz der nicht mehr vermeidbaren Folgen des Klimawandels weiter Lebensmittel für alle erzeugen kann, und dass Höfe erhalten bleiben,“ ergänzt Alexander Gerber. „Mit einer anderen Verteilung der Mittel ließen sich die Ziele des Green Deal und der Farm-to-Fork-Strategie wie beispielsweise 25 Prozent Ökolandbau und eine 50-prozentige Pestizidreduktion gut erreichen.“ Der Demeter-Vorstand appelliert an die Trilog-Verhandlungspartner*innen, die notwendigen Änderungen mit politischem Mut anzugehen: „Ergreifen Sie die Chance auf eine ambitionierte Grüne Architektur der neuen EU-Agrarpolitik, in der ausreichend Mittel für die Nachhaltigkeitsziele zur Verfügung gestellt werden und darauf geachtet wird, dass Ziele sich gegenseitig ergänzen und nicht unterminieren!“
[1] Wir fordern daher, mindestens 70% der Mittel der gemeinsamen Agrarpolitik für gesellschaftliche Ziele wie Nachhaltigkeit, Klima- und Artenschutz. www.boelw.de
Demeter setzt sich für eine Gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP) ein, die Mensch, Tier und Natur in den Mittelpunkt stellt. 114 Euro zahlt jede*r EU-Bürger*in pro Jahr für die GAP – viel Geld für eine Förderpolitik. Diese Gelder müssen endlich zielgerichtet eingesetzt werden, um den Umbau der Landwirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit, Biodiversität und Tierwohl voranzubringen und das Höfesterben zu beenden.
Demeter engagiert sich auch politisch – denn für eine enkeltaugliche Landwirtschaft brauchen wir andere Rahmenbedingungen als heute.
Es ist noch nicht zu spät: Demeter ruft die Amtschefinnen und -chefs der Agrarministerien auf, sich am kommenden Freitag für eine zielorientierte Agrarpolitik einzusetzen. Dafür braucht es eine stimmige Grüne Architektur und eine ambitionierte Umschichtung in die Programme der ländlichen Entwicklung.
Die Zukunft der Menschheit hängt von gesunden Böden ab: Bodenschutz ist Klimaschutz, Artenschutz und sorgt für Ernährungssicherheit. Doch die verantwortlichen Politiker*innen sind sich der Dringlichkeit für Bodenschutz nicht bewusst – diese Ignoranz spiegeln jedenfalls die derzeitigen Verhandlungen zur gemeinsamen Agrarpolitik. Demeter fordert die Bürger*innen auf: Sagt ihnen eure Meinung!
Die Ausbildung zur Landwirtin oder zum Landwirt ist mit Bravour bestanden – und dann? Viele der frisch ausgebildeten biodynamischen Landwirt*innen können sich vorstellen, nach einigen Gesellenjahren einen eigenen Betrieb zu gründen, aber die Hürden sind groß. Die Landpreise für Kauf und Pacht sind extrem hoch, seitdem die landwirtschaftliche Fläche zum Spekulationsobjekt geworden ist. Demeter fordert: Geld sollen in Zukunft diejenigen erhalten, die das Land umweltgerecht beackern – und nicht ausschließlich die, die Land besitzen!