Globaler Klimastreik am 25.9.2020

Klima schützen jetzt!

Auch Farmers for Future Gründer Jakob Schererz (rechts am Banner) ist beim Klimastreik in Uelzen dabei

Gemeinsam mit den #FarmersforFuture ruft Demeter nach einem weiteren Dürresommer zum heutigen weltweiten Klimastreik auf. #FarmersforFuture fordern: Emissionen senken, klare Signale für zukunftsgerichtete Landwirtschaft!

Zu hohe Temperaturen im Frühjahr, zu wenig Niederschlag im Sommer – Biobauern und -Bäuerinnen erleben in diesem Jahr zum dritten Mal in Folge Ernteausfälle, müssen Teile der Herden wegen Futtermangel schlachten und beobachten einen Rückgang der biologischen Vielfalt. Das Jahr 2020 droht mit seinen Temperaturen rund um den Globus das wärmste Jahr seit 150 Jahren zu werden[i].  

„Der Klimawandel macht Bauern und Bäuerinnen die Arbeit schwer – sie leiden unter den Folgen von Dürren und außergewöhnlichen Starkregenfällen“, schildert Demeter-Vorstand Alexander Gerber die Situation. „Die Landwirtschaft verursacht mit ihren Emissionen zwar den Klimawandel zum Teil mit, gleichzeitig kann sie aber auch aktiv dazu beitragen, ihn einzudämmen und sogar zur CO2-Senke werden. Wie Landwirtschaft klimafreundlicher betrieben werden kann, zeigen Biobäuerinnen und -bauern: Sie produzieren im Schnitt 15 bis 20 Prozent weniger Treibhausgase pro Hektar als ihre Kolleg*innen. Sie fördern das Bodenleben und den Humusaufbau. Die wertvolle, fruchtbare Humusschicht wiederum bindet CO2 und ist Wetterextremen besser gewappnet.“

Ackern nach dem Beispiel des Ökolandbaus mit seiner Humuswirtschaft und vielfältigen Fruchtfolgen, aber auch weitere Maßnahmen wie das Pflanzen von Hecken oder reduzierte, schonende Bodenbearbeitung[ii], können die Landwirtschaft insgesamt klimafreundlicher und resistenter gegenüber Wetterextremen machen. Doch wie kommen wir dahin? Nicht ohne eine grundlegend andere politische Weichenstellung, ist der Demeter-Vorstand überzeugt. Er fordert: „Ministerin Klöckner muss die Chance der jetzigen Agrarreform nutzen! Die Farm-to-Fork-Strategie der EU-Kommission hat das Ziel, dass 25 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen ökologisch bewirtschaftet werden. Davon sind wir weit entfernt. Wir erreichen es nur, wenn die Agrargelder sinnvoll umverteilt werden: Wir fordern 70 Prozent der Gelder für zielführende Maßnahmen im Umwelt- und Klimaschutz!“

Bereits Anfang des Jahres forderten über 3.600 Wissenschaftler*innen mehr Nachhaltigkeit in der europäischen Agrarpolitik. „Was bisher aus den Verhandlungen zur EU-Agrarreform herausdringt, deutet jedoch darauf hin, dass die Minister*innen an einem ‚Weiter-so!‘ festhalten“, kritisiert die politische Sprecherin bei Demeter, Antje Kölling. „Biobäuerinnen und -Bauern fordern mit der Erklärung der Farmers for Future, den CO2-Ausstoß der Wirtschaft zu besteuern und die Pariser Klimaziele einzuhalten. Sie sehen gleichzeitig eine große Verantwortung bei der Landwirtschaft und fordern daher Rahmenbedingungen von der EU, die eine Reduktion der Emissionen aus der Tierhaltung, CO2-Bindung durch Humusaufbau und den Umbau hin zu einer insgesamt klima- und umweltschonenden sowie tiergerechten Landwirtschaft ermöglichen!“

 

Alle Bio-Bauern, -Gärtnerinnen, -Winzer und -Imkerinnen, sind aufgerufen, sich mit ihrer Unterzeichnung den „Farmers for Future“ anzuschließen und sich über ihre individuellen Ansätze auszutauschen, wie Landwirtschaft klimafreundlicher wird.

[i] Siehe Bericht der US-Wissenschaftler*innen

[ii] Siehe auch die Ergebnisse des EU-Projektes SOLMACC

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2020