Ausgezeichneter Tierschutz und biodynamische Köstlichkeiten in der Kulturregion Ostalb – dafür steht das Demeter HofGut in Bartholomä.
Dass Genuss, Qualität und ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur und mit Tieren auch in der Außer-Haus-Verpflegung möglich sind, zeigen Renate Lieb und Günther Saiger mit ihrem Gastronomiebetrieb „Scheunenwirtin“ rund 60 Kilometer entfernt von Stuttgart. Dieses Engagement zeichnet jetzt die Schweisfurth Stiftung im Rahmen der jährlichen Initiative „Tierschutz auf dem Teller“ aus. Dr. Niels Kohlschütter, Geschäftsführer der Schweisfurth Stiftung, überreichte heute am 14. Oktober persönlich die Tierschutz-Kochmütze an die Ausgezeichneten.
Nina Weis, Gastro-Referentin des Demeter-Verbands, gratuliert den beiden zur „Tierschutz-Kochmütze“. Diese, so stellt sie heraus, hätten die Gastronom:innen mitsamt den Landwirt:innen, die hinter den Produkten stehen, für ihre ganz besondere „Herzensküche“ verdient: „Hier wird nicht nur grundsätzlich im Holzofen, gerne auch mit alten Sorten und vor allem mit besten regionalen Produkten gekocht, sondern auch mit einem großem Herz für Nachhaltigkeit.“
Tim Kiesler, Vorstand von Demeter Baden-Württemberg, ist selbst immer wieder gerne zu Gast in Bartholomä – und begeistert vom Essen wie vom Konzept: „Die Scheunenwirtin zeigt eindrücklich, wie Regionalität, Tierwohl und herausragender Genuss harmonieren können. So leistet die Demeter-zertifizierte Gastro- und Eventstätte nicht nur einen direkten Beitrag, sondern erfüllt einen wichtigen Bildungsauftrag zur bewussten und nachhaltigen Ernährung in der Gesellschaft.“
Für regionale Rohstoffe sorgt das gemeinsame Netzwerk. Das besteht aus einem guten Dutzend Demeter-Höfen sowie aus mehr als 30 biozertifizierten regionalen Lieferant:innen. Wie etwa der Demeter-Hof von Manfred und Bettina Schmid: Der mehrfach für seine artgerechte Nutztierhaltung ausgezeichnete Betrieb aus Westhausen beliefert die Scheunenwirtin direkt mit Eiern und Geflügel.
Dass regionale Bio- und Demeter-Küche so nachhaltig möglich ist, dazu tragen auch die Gäste bei – denn die müssen mitziehen! Im Vergleich zur klassischen Gastronomie läuft in Bartholomä einiges anders. Denn in den Ofen bzw. auf die Teller kommt nur, was die Saison bietet oder was gerade an tierischen Produkten verfügbar ist. Das Restaurant öffnet ausschließlich auf vorherige Reservierung zu festgelegten Anlässen und Terminen. Das erhöht die Planungssicherheit für die Landwirt:innen wie auch für die Küche. „Bei uns können die Gäste nicht wild wählen. Sie teilen uns nur mit, was sie nicht essen möchten. Davon abgesehen kommt Köstliches davon auf den Tisch, was der Rhythmus der Bio-Landwirtschaft zu diesem Moment anbietet“, beschreibt „Scheunenwirt“ Günther Saiger das Prinzip. Dass dieses so gut funktioniert, liegt daran, dass der gute Ruf der Scheunenwirtin-Küche längst überregional hörbar ist. Scheunenwirtin Renate Lieb ergänzt: „Wer hier isst, der schätzt den behutsamen Umgang mit der Natur ebenso wie den Erhalt alter Nutzpflanzen und Nutztierrassen unserer Höfe. Wenn die Gäste spüren, dass sie eine Küche bekommen, die woanders nicht zu haben ist, und wo man beim Essen merkt, dass wir mit den ökologisch wirtschaftenden Bauern Hand in Hand arbeiten, dann schmeckt das Gesamtbild.“
Es werden immer komplette Tiere von regionalen Bauernhöfen gekauft. Das HofGut legt großen Wert darauf, dass die Tiere in Freilandhaltung ökologisch gehalten werden und eine Hofschlachtung oder Schlachtung in einer kleineren Handwerksmetzgerei erfolgt.
Mit der Initiative fördert die Schweisfurth Stiftung die stärkere Verankerung des Tierschutzgedankens in der Außer-Haus-Verpflegung. Im Rahmen dessen zeichnet sie mit Projektpartnern seit 2008 einmal jährlich Betriebe aus, die bei den Zutaten tierischen Ursprungs auf artgerechte Haltung, regionale Herkunft und Nachhaltigkeit achten.