Ein Duft macht eine ganze Welt auf: Keiner unserer Sinne schafft so starke Gefühle und ist so stark an Erinnerungen geknüpft wie der Geruchssinn. Duft-Experte Govinda Meyer erklärt, warum das so ist, und auch, welchen Einfluss Gerüche auf unsere Gesundheit haben, etwa warum ein Duft auch beim Lernen unterstützend wirken kann.
Der Geruch von Sonnenmilch steigt in die Nase – und sofort ist man gedanklich in einer anderen, längst vergangenen Welt: am See der Kindheit, mit Sand auf der Haut und endlos scheinenden Ferientagen. Düfte haben einen direkten Zugang in unser Gehirn – und steuern damit unsere Gefühlswelt und sind eine Tür zu unseren emotional geprägten Erinnerungen. „Sobald Duftmoleküle beim Riechen an unsere Nasenschleimhaut gelangen, werden die Botschaften und Signale an das limbische System weitertransportiert, das für die Verwaltung unserer Erinnerungen und Gefühle zuständig ist“, erklärt Govinda Meyer, Duft-Experte und Geschäftsführer der Taoasis Natur Duft Manufaktur.
Doch Düfte können noch viel mehr als Erinnerungen und Emotionen wecken. Beim Riechen belebender Düfte wie Zitrone kann man beispielsweise feststellen, dass im Körper Botenstoffe, sogenannte Neurotransmitter, gebildet werden, die im Gehirn die Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit aktivieren. Das wurde in verschiedenen Studien untersucht und mehrfach wissenschaftlich bestätigt. Govinda erklärt, wie Aromatherapie eingesetzt wird. Besonders wichtig ist für ihn Lavendel: „Lavendel duftet nicht nur wunderbar, sondern gilt in der Naturheilkunde als wahrer Alleskönner. Wenige Tropfen, auf die Schläfen oder das Kopfkissen getupft, helfen, leichter in den Schlaf zu finden. Auch bei schlecht heilenden Wunden, Verletzungen und Verbrennungen, beispielsweise auch Sonnenbrand, kommt er zum Einsatz. Cremes mit echtem Lavendelöl eignen sich daher hervorragend zur Hautpflege. Zur Entspannung hat er sich auch als Zusatz in nervenberuhigenden, krampfstillenden Bädern oder im Massageöl bewährt.“
Besonders unterstützend beim Lernen kann Lavendel in Kombination mit Zitrusdüften wirken. Diese werden von vielen als belebend und motivationsfördernd wahrgenommen. Lavendel hingegen sorgt dafür, dass keine Unruhe und Nervosität aufkommen soll. „Dass sich die Mischung bewährt, zeigt das Projekt ‚Dufte Schule‘, das mit über 1000 Schülerinnen und Schülern an 30 Schulen durchgeführt wurde“, erklärt Govinda. Die Ergebnisse nach mehreren Wochen zeigten: 46 % spürten eine Verbesserung der Motivation; 41 % nahmen eine Verbesserung der Konzentration wahr, 35 % der teilnehmenden Schüler*innen verbesserten ihre Leistung und 38 % empfanden weniger Aggressivität.
Govinda Meyer ist Geschäftsführer der Taoasis Natur Duft Manufaktur und als Leiter der weltweiten Anbauprojekte des Unternehmens neuerdings auch Jungbauer. Der eigens gegründete und Demeter-zertifizierte landwirtschaftliche Betrieb „TaoFarm“ spezialisiert sich auf den Anbau von Lavendel in Deutschland und liegt ihm deswegen besonders am Herzen.
Demeter-zertifizierte Anbauflächen unterliegen strengen Qualitäts-kriterien. In der Verarbeitung – und auch dem Einsatz in Demeter-Kosmetik – müssen die Duftstoffe reine ätherische Öle sein, deren Gewinnung nach schonenden Verfahren erfolgen muss. „Die hohe Qualität von ätherischen Ölen aus Demeter-Anbau macht sich auch im Duft bemerkbar. Oft kann man den Qualitätsunterschied direkt riechen, denn der Duft ist besonders fein und hat einen ausgeprägt typischen Charakter“, erklärt Govinda Meyer.
Mit den Händen so richtig in die Erde greifen – und kreativ werden! Wusstest du, dass du mit Erde auch malen kannst? Du wirst erstaunt sein, welch unterschiedliche Farben du aus ihr herstellen kannst.
Pasquale Falzarano arbeitet auf seinem italienischen Demeterhof „Agrilatina“ im Nationalpark „Circeo” Hand in Hand mit der Natur. Er pflegt das Lebendige im Boden und spürt dabei eine Verbindung zu dem, was ihn umgibt. Boden und Bauer, Hof und Pflanzen und Tiere – alle sind Teil des großen Ganzen.
Wie schmeckt die Erde? Wie klingt mein Atem inmitten der Geräusche des Waldes? Wie riecht ein Tannenzapfen? Im Interview mit dem Demeter Journal erzählt Psychologin Lia Braun, wie das geht: den Wald mit wahrnehmen.
Es gibt wieder Leben auf Gut Mönchhof im Meißnervorland – in alten Gemäuern und in neu bewirtschafteten Böden. Ermöglicht haben das Catherine Cuendet und Jens Müller Cuendet, die Susanne Kiebler für das Demeter Journal besucht hat. Zwischen bewaldeten Hügeln und sanft gewellten Feldern liegt der Zauber des Neubeginns nicht nur in der Luft – sondern auch in der Erde.