Kochen am Feuer weckt Leidenschaft und ist archaisch. So bringt das Sinneserlebnis auch ein gutes Gewissen.
Von Nadja Hillgruber
Nach dem Prinzip der Pyrolyse (Holzvergasung) gibt es einen speziellen Grill, die „Carbon Queen“ vom Bodenwissenschaftler Lukas Bühler. Damit lässt sich grillen, Crêpes backen oder mit einem Wok kochen. Als Brennstoff wird Restholz aus dem Garten (z. B. Strauchschnitt) verwendet. Das Holz wird nicht verbrannt, es wird verkohlt. Die schadstofffreie Pflanzenkohle kann nach dem Grillen gemahlen und kompostiert werden.
Grillkohle aus heimischem Laubholz verwenden und auf das FSC-Siegel achten, sollte fast schon selbstverständlich sein. Klimaschonende Alternativen sind Olio Bric Briketts aus Rückständen der Olivenölpressung.
Geeignet ist auch Rebenglut, ein Recycling-Produkt des jährlichen Rebenschnitts.
In leere Eierkartons Sägespäne und Holzwolle füllen, andrücken. Geschmolzene Wachsreste von Kerzen darüber gießen, bis alles gut umhüllt ist. Etwa eine Stunde auskühlen lassen. Oder die papierdünne Außenrinde von Birken sowie Harztropfen an Nadelbäumen sammeln und mit Naturgarnfaden kleine Päckchen schnüren.
Statt Aluschalen kleine Gusspfannen oder Auflaufformen für Glut und Rost verwenden. Urig sind dünne Steinplatten aus Schiefer, Speckstein oder ein sauberes Spatenblatt. Statt in Alufolie kann Fleisch und Gemüse in frischen Blättern von Klette, Huflattich oder Pestwurz, Kohl oder Rhabarber gegart werden. Oder mal Glut- und Aschekochen ausprobieren: Kartoffeln, Paprika, Auberginen, Artischocken, gut umhüllt von der eigenen Schale, direkt in die Glut legen.
Spieße aus Esche, Hasel, Weide und Ahorn schnitzen.
Susanne Fischer-Rizzi: „Wilde Küche. Das große Buch vom Kochen am offenen Feuer“, AT Verlag
Katharina Bodenstein: „Wildes Brot. Archaisch backen im Freien – am Feuer, über der Glut, auf dem Grill und im Ofen“, AT Verlag