Nähe schafft Vertrauen. Die Corona-Krise hat den Trend zum regionalen Einkaufen bestärkt: Verbraucher*innen schätzen kurze Wege und eine regionale Wertschöpfung vor Ort. Das Problem: Kleine und mittelständische Schlachtereien, Molkereien und Mühlen sterben immer mehr aus.
Obwohl die Lebensmittelversorgung zu keiner Zeit gefährdet war, hat uns die Corona-Krise mit kurzfristig leeren Regalen und Krankheitsausbrüchen in Großschlachtereien bewusst gemacht, wie sehr wir auf funktionierende Wertschöpfungsketten angewiesen sind. Auch die Strukturen hinter unseren Lieferketten wurden sichtbar – ebenso wie der gefährliche Trend, dass sich in der Lebensmittelwirtschaft immer mehr auf wenige große, oft multinational ausgerichtete Unternehmen konzentriert. Gleichzeitig hat die Zeit, in der viele Menschen im Homeoffice gearbeitet haben, aber auch gezeigt: Selbst kochen ist gesund und gar nicht so schwer – und das ist besonders lecker mit hochwertigen, regionalen Bio-Produkten. Mehr Menschen als sonst haben in der letzten Zeit in Hofläden eingekauft, sich ein Biokisten-Abo bestellt und gemerkt: Das Gute liegt so nah.
„Frisches Gemüse kann direkt vom Feld in die Kiste, Eier vom Stall in die Box, dann in den Verkauf – bei Getreide, Fleisch und Milch geht das nicht. Hier werden regionale Handwerksbetriebe – Mühlen, Schlachtereien, Molkereien – gebraucht. Aber davon gibt es immer weniger“, bedauert Antje Kölling, politische Sprecherin von Demeter. Grund dafür: Immer mehr Bürokratie und Bestimmungen, die zum Beispiel Hygiene-Auflagen betreffen, aber auch steigender Preisdruck haben zu einem Sterben der Handwerksbetriebe geführt. Demeter fordert deswegen:
Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern eine Notwendigkeit. Wenn es um unser Essen geht, muss der Weg vom Acker und der Weide bis auf den Teller möglichst ressourcenschonend, Tierwohl-orientiert und transparent sein. Das fordern auch immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher, die vor allem in den Städten Ernährungsräte für mehr und bessere regionale Strukturen gründen. Diese Initiativen sind großartig – doch damit sich in der Breite etwas ändert, müssen die politischen Rahmenbedingungen entschieden verbessert werden, bevor es zu spät ist.
Antje Kölling
Generell gilt: Zeige Wertschätzung für die Lebensmittel, die du konsumierst – und für diejenigen, die sie produzieren. Also möglichst regional, biodynamisch und biologisch produzierte Lebensmittel einkaufen, zuhören, hinschauen und mitreden, eigene Behältnisse mitbringen.
Diejenigen, die ganz nah an der Produktion dran sein wollen, können in einer Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi) mitwirken. Da kann man auch mal auf dem Acker mithelfen – oder beim Verteilen der Ernte. Die SoLaWi-Mitglieder erfahren hautnah, wie das Wetter die Ernte bestimmt und welche Kosten, Mühen und Herausforderungen mit dem Anbau verbunden sind. Direkt vor Ort, aber ohne Verpflichtungen, kann man auf vielen Höfen in Hofläden einkaufen oder sich durch einen hofeigenen Lieferdienst beliefern lassen. Wochenmärkte bieten oft Frischware aus der Region, teilweise direkt vom Hof. An jedem Arbeitstag geöffnet und 100 % bio, sind viele Bioläden darüber hinaus auch regional vernetzt und engagiert. Oft kann man Fleisch auf Bestellung bekommen – frag einfach nach!
Eine Gedankenreise in eine Welt, in der wir Kontrolle durch Vertrauen ersetzen.
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