Plastik reduzieren beim Lebensmitteleinkauf ist die Devise. Natürlich: Die beste Verpackung ist keine Verpackung! Auch heute funktionieren traditionelle Verpackungsalternativen noch sehr gut und können oft Plastik ersetzen. Unsere Tipps:
Das Leitungswasser in Deutschland ist von hervorragender Qualität, es ist der ideale Durstlöscher und 100x preiswerter als Mineralwasser in Flaschen. Die Klimabelastung ist sogar 600x geringer. Das Leitungswasser vor dem Trinken immer so lange laufen lassen, bis es kühl aus dem Hahn kommt, dann ist es frisch. Na dann: Wasser marsch und ab in die wiederverwendbare Trinkflasche.
Statt sich unterwegs einen problematischen „Coffee to go“ in einem Einweg-Wegwerfbecher aus Plastik zu kaufen, kann man mittlerweile fast überall sein mehrfach verwendbares eigenes Gefäß, z. B. aus Keramik oder Edelstahl, auffüllen lassen. Das kostet meist sogar weniger! Aber Vorsicht: Darauf achten, dass die mehrfach benutzbaren Kaffeebecher Bisphenol-A-frei (BPA-frei) sind, ein hormonähnlicher Stoff, der sich bei hohen Temperaturen aus dem Plastik lösen kann. Auch Becher aus Bambus sind problematisch, weil diese oft Melaminharz enthalten und sich daraus bei hohen Temperaturen Giftstoffe lösen können.
Als es noch keine Plastiktüten gab, ging man mit soliden Flechtkörben aus Weide oder Stofftaschen aus Baumwolle zum Einkaufen, die man immer wieder verwendete und bei Bedarf flickte. Das funktioniert auch heute. Dabei gilt: So oft es geht, wiederverwenden, dann wird die Ökobilanz besser!
Früher waren Wachspapier oder Butterbrotpapier zum Verpacken von Lebensmitteln üblich, zum Beispiel beim lokalen Dorfmetzger. Heute sind sie eher eine Seltenheit geworden und wurden durch Alufolie und Frischhaltefolie ersetzt. Schade! Man bekommt sie aber noch heute, sie sind nach wie vor eine bessere Alternative für die Brotzeit zum Mitnehmen. Auch toll: eine wiederverwendbare, am besten plastikfreie Brotbox. Eine tolle Alternative ist das Bienenwachstuch, siehe extra Punkt.
Selbstgemachtes Bienenwachstuch: Tschüss Alufolie, hallo Bienenwachstuch! In der Vergangenheit ganz üblich, leisten diese auch heute in unserer Küche großartige Dienste: ob als Einschlaghülle für Hartkäse und Vesperbrot, Abdeckung für angebrochene Lebensmittel oder Haube für Mahlzeitenreste. Und sie sehen wunderschön aus und fühlen sich gut an. Das Beste ist: Sie sind ganz einfach selbst herzustellen.
Anleitung zum Herstellen von Bienenwachstüchern
Der Klassiker! Wer erinnert sich nicht gerne an die leckere Himbeermarmelade, die eingemachten Pflaumen, Kirschen oder Gewürzgurken von Oma? Die lange Haltbarmachung des eigenen Obsts und Gemüses in wiederverwendbaren Einmachgläsern funktioniert auch heute noch perfekt und ist zudem preisgünstig und nachhaltig.
Geheimtipp: Früher üblich, heute unter umweltbewussten Outdoor-Fans bekannt: wiederverwendbare sogenannte Dauerdosen mit Gummi- und Spannring.
Im Bioladen: Hier gibt es viele lose Waren im Gemüse- und Obstregal. Einige Läden bieten neben Abfüllstationen für
Trockenprodukte auch verpackungsfreie Frischetheken an. Hier platzieren Mitarbeiter*innen Wurst- und Käsewaren direkt in selbst mitgebrachte Behältnisse, die man dann selbst verschließt.
Unverpackt-Läden: Mittlerweile gibt es in vielen Städten Unverpackt-Läden, in denen man vom Apfel bis zur Zahnbürste viele unverpackte Produkte findet. Eine Übersicht gibt es auf der „Zero Waste Map“ online. Dort findet man zudem „Fairteiler“-Standorte, Repair-Cafés und Umsonstläden.
Lokaler Markt, Demeter-Hof, Ökokiste: Bioobst und -gemüse bekommen Sie am Marktstand des Vertrauens plastikfrei, unverpackt und regional. Eine weitere Option ist der Direktverkauf auf dem Demeter-Hof oder eine Ökokiste, die man an vielen Orten in Deutschland abonnieren kann.
Der „Bauckhof“ ist etwas Größeres als seine vier Standorte und ihre Gemeinschaften. Er ist vielmehr eine Idee, die die vielfältigen Betriebe und all die verschiedenen Menschen, die dort leben und arbeiten, vereint.
„Cradle to cradle“ ist das Ideal aller Produktkreisläufe und heißt übersetzt „von der Wiege in die Wiege“. So manchem, wie der Berliner es ausdrücken würde, wird beim ständigen Kreisen ganz schön „blümerang“.
Auf Spaziergängen in der Natur kann man Saatgut sammeln, das sich eignet, um kleine Fleckchen im eigenen Garten für Hummeln, Schmetterlinge und Bienen kulinarisch aufzuwerten. Und das regional und samenfest.
Am Dottenfelderhof nahe Frankfurt am Main entwickeln und erhalten biodynamische Pflanzenzüchter*innen Kultursorten und kämpfen für Unabhängigkeit von der globalen Saatgutindustrie.