Unterm Schirm

Dankbar für das Wachsen und Werden

Wenn ich mir vorstelle, wie aus jedem Samenkorn eine vielgestaltige Pflanze wird, dann verspüre ich tiefe Dankbarkeit für dieses Geschenk. Eine Blume, die zugleich Nahrung für unsere Seele und Überlebens-Ort für viele Insekten ist, eine Heilpflanze, die durch ihre Wirkstoffe in der Lage ist, Beschwerden zu lindern, eine Gemüsepflanze, die unseren Körper und unseren Geist ernährt – was wir uns mit unserer Fantasie vorstellen, das werden die Kräfte der Erde und des Lichts aus dem Samenkorn hervorlocken! Alle unsere Sorten bei Bingenheimer Saatgut sind nachbaufähig und verbinden die Vergangenheit mit der Zukunft. Denn jede Züchtung beginnt mit einer Sorte, die die Entwicklungen vorheriger Züchterinnen und Gärtner umfasst. Ich danke all den Generationen, die vor uns die Entwicklung der Kulturpflanzen begleitet haben. Und auch jenen, die sich heute mutig an die Aufgabe wagen, auch unter immer schwierigeren Klimabedingungen diese Aufgabe fortzuführen, und Saatgut auf ihren Feldern reifen lassen, das uns in der Zukunft qualitativ gut ernährt. Und ich empfinde große Dankbarkeit für die vielen Kund:innen, die mit uns daran glauben, dass auch Pflanzen eine Würde haben, dass Felder und Gärten eben sehr viel mehr sind als Produktionsstätten, dass das Leben im Grunde eben ein Wunder ist. Nur als Teile dieses starken Netzwerks können wir gemeinsam die klimatischen und gesellschaftlichen Herausforderungen angehen und lösen.

Petra Boie, Vorständin Bingenheimer Saatgut AG, www.bingenheimersaatgut.de

Petra Boie und Johannes Kamps-Bender

Johannes Kamps-Bender und Petra Boie

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Yool GmbH & Co. KG

Seit fast 100 Jahren arbeiten Demeter-Bäuerinnen und -Bauern biodynamisch. Ausgerichtet an immer wiederkehrenden Rhythmen wie Tag und Nacht oder der Jahreszeitenfolge, ist die Arbeit auf den Höfen vom Säen, Pflegen und Ernten geprägt. Und doch entwickeln sich Betriebe, das Land und die Menschen, die es bewirtschaften, beständig weiter; alles ist im Fluss. Ich bin dankbar für all die Veränderungen, die Mitglieder der Demeter- Gemeinschaft angestoßen haben, für ihre Ideen, ihre Hartnäckigkeit und ihre inneren Werte, die ihnen Antrieb waren und sind. Diese brauchen wir angesichts der heutigen Zeiten, die von Unsicherheit geprägt sind. Neben den Folgen der Klimakrise und des Artensterbens spüren wir nun auch die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen des Krieges in der Ukraine. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir gemeinsam in einem Kraftakt das Ruder herumreißen müssen, um die Erde zu schützen. Teil einer weltweiten Bewegung zu sein, die Landwirtschaft so betreibt, dass sie gut ist für Mensch, Tier und Natur, und dabei auch soziale und wirtschaftliche Fragen mitdenkt, gibt mir Hoffnung.

Johannes Kamps-Bender, Demeter-Vorstand