„Dem Leben dankbar zeigen wir uns, indem wir die Lebendigkeit selbst wahrnehmen und wertschätzen“, erklärt Johannes Huober, Geschäftsführer der Erdmannhauser Getreideprodukte GmbH. Hier stellt er eine Meditationsübung vor, die dafür sensibilisiert: mittels unserer Vorstellung eines Baums.
„Erst wenn ein Organismus stirbt, unterliegt er dem Zerfall und gehorcht den rein physikalisch-chemischen Gesetzen. Doch welche Kräfte halten ihn bis dahin zusammenn?“, fragt Johannes Huober, 40. Das lebendige Element bewusst wahrzunehmen, dazu lädt Johannes mit folgender Meditation ein:
„Mit diesen Bildern seiner Gestalt, aber auch mit denen der beiden entgegengesetzten Ströme, die im Baum in Bewegung sind, bekommen wir eine Vorstellung vom ständigen Heraufströmen des in Wasser aufgelösten Minerals. Von seinen Blättern, mit denen der Baum Sauerstoff ‚ausatmet‘, den wir zum Leben brauchen. Und von seinem gleichzeitigen ‚Einatmen‘ von CO2 und seiner Fähigkeit, Licht und Luft in nährende Glukose umzuwandeln“, erklärt Johannes, der diese Übung auch gemeinsam mit Bäuerinnen und Bauern bei den Erdmannhauser- Wintertreffen praktiziert. „Erst wenn ich begreife, was der Baum für mich als ein lebendiger Organismus tut – und in gewisser Weise darüber staune –, kann ich ihm gegenüber Dankbarkeit empfinden und ihm meine Wertschätzung in dieser Art der wahrnehmenden Begegnung zurückschenken.“
Johannes Huober leitet die Erdmannhauser Getreideprodukte GmbH, die 1989 als Verarbeitungspartner der regional tätigen Demeter-Bauern und -Bäuerinnen gegründet wurde. Heute ist sie vielfältiger Betrieb mit einer eigenen Mühle, einer Abpackung für die Erzeugnisse der Partnerbetriebe, einer Rösterei, einer Kräutersalzherstellung und dem Getreideaufschluss für heimische Reisalternativen. Dankbarkeit empfindet Johannes vor allem seinen Kindern gegenüber: „Sie zeigen mir jeden Tag aufs Neue, wie abstrakt wir Erwachsene dem Leben gegenüberstehen und was wir ihm schuldig sind: nämlich Fragen zu stellen!“
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