Sonnenblume vor einem Feld

© Eva Wolf
Demeter-Böden speichern Kohlenstoff

Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Regionale Landwirtschaft mit weniger Tieren auf mehr Fläche – Demeter Bäuerinnen und -Bauern leisten einiges für ein gutes Klima. Mit ihrer besonders nachhaltigen Landwirtschaft speichern Demeter-Höfe sogar Kohlenstoff aus der Atmosphäre in ihren fruchtbaren Böden.

 

Austritt Lachgas Infografik

Demeter-Böden setzen außerdem weniger klimaschädliches Lachgas frei - 43% weniger als konventionell bewirtschaftete Äcker. Das wurde in einer Langzeitstudie, dem DOK-Versuch, ermittelt.

Demeter-Äcker speichern besonders viel CO2

Bio schützt das Klima, weil Bio-Bäuerinnen und -Bauern keinen mineralischen Stickstoffdünger und keine chemisch-synthetischen Pestizide auf den Acker bringen, die mit viel fossiler Energie hergestellt werden. Wir bei Demeter sind uns unserer Verantwortung für das Klima bewusst und streben danach, unseren Fußabdruck weiter zu verkleinern. Wir setzen auf Bodenfruchtbarkeit durch Mist, Kompost und Leguminosenanbau. Während Demeter-Bäuerinnen und -Bauern ihr Feld bestellen und ihre Rinder auf den Wiesen weiden lassen, leisten sie auch einen wichtigen Beitrag für das Klima. Denn sie pflegen den Humus, der im Boden als CO2-Speicher wirkt. Dies ist aktiver Klimaschutz. Bio-Böden speichern etwa 1.000kg Kohlenstoff pro Hektar und Jahr. Der Humusaufbau ist auf den biodynamischen Flächen höher als in allen anderen Formen der Landwirtschaft. 

Frau streichelt Kuh
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Yool

Die Kuh ist kein Klimakiller – wenn sie richtig gehalten wird

Unsere fruchtbaren Demeter-Böden verdanken wir unter anderem der Kuh, die ihren Ruf als Klimakillerin zu Unrecht trägt. Denn der Mist von Wiederkäuern kann den Humusgehalt von Böden erheblich steigern. Wichtig ist, dass die Kuh ihrem Wesen und ihrer Verdauung entsprechend viel Grünfutter, am besten in Form von Weidegang, bekommt. Denn auch Wiesen können besonders viel Kohlenstoff speichern und sind daher wichtige Klimaschützer.

Mann läuft über Mistboden
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Der Hof als lebendiger Organismus

Bei Demeter wird der Hof als lebendiger Organismus betrachtet, in dem jedes Organ das andere braucht. Mensch, Pflanze, Tier und Boden wirken zusammen. Demeter-Landwirt:innen halten in diesem Hoforganismus deshalb genau die angemessene Menge Tiere, deren Mist dann für dauerhafte Bodenfruchtbarkeit und volle Pflanzenreife auf Feldern und Wiesen sorgt. Durch die schonende Bewirtschaftung speichern die Böden Kohlenstoff und leisten so auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Auf Demeter-Höfen bekommen Tiere Futter vom Hof und Menschen beste Lebensmittel. Hier wird Kreislaufwirtschaft gelebt und auch die Demeter-Richtlinie geht weit über die Vorgaben der EU-Öko-Verordnung hinaus.

Trecker auf dem Feld
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Anteil der Landwirtschaft am Klimawandel

Die Klimakatastrophe ist eine der größten Herausforderungen in der Menschheitsgeschichte. Und die Landwirtschaft ist dabei Täterin und Opfer zugleich. Denn die industrielle Landwirtschaft ist eine der größten Verursacherinnen von Treibhausgasen, die den Klimawandel befeuern. Allein in Deutschland entstanden 2020 60,4 Millionen Tonnen CO2 in der Landwirtschaft, das sind 8,2 % der gesamten ⁠Treibhausgas⁠-Emissionen. Über 60% der Emissionen aus der Landwirtschaft gehen dabei allein auf die Tierhaltung zurück (Quelle: Umweltbundesamt). Denn häufig werden Tiere in Massentierhaltung mit energieintensivem Futter wie Soja gefüttert – im schlimmsten Fall aus Übersee – für dessen Anbau Wiesen und oft sogar Regenwälder weichen mussten. Auch der Einsatz von synthetischem Stickstoffdünger ist doppelt schlecht fürs Klima: Denn für die Produktion muss viel Energie aufgewendet werden. Und einmal auf dem Feld ausgebraucht, setzt der Stickstoff, der nicht von Pflanzen aufgenommen wird, Lachgas frei. Lachgas ist mehr als 300-mal so relevant für das Klima wie CO2.

Mann schneidet rote Beete auf
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Tierhaltung: weniger ist mehr – zurück zum Sonntagsbraten

Weltweit werden zur Zeit fast eine Milliarde Rinder gehalten. Das ist mehr, als für Klima und Umwelt verträglich ist. Demeter setzt sich für eine deutliche Reduktion der Tierhaltung ein, da die Produktion tierischer Lebensmittel oft sehr ressourcenintensiv ist. Tierhaltung dort, wo sie in den Betriebsorganismus sinnvoll eingebunden ist, nutzt "Nebenprodukte" wie minderwertiges Getreide, Kleegras aus der vielfältigen Fruchtfolge, etc. Weidehaltung von Rindern ist für die Erhaltung des Grünlandes - was auch wiederum Kohlenstoff bindet - und der damit verbundenen biologischen Vielfalt sehr nützlich. Der Kuhmist wirkt auch auf dem Acker positiv auf die Bodenfruchtbarkeit. Das heißt, wir Menschen müssen unsere Ernährungsgewohnheiten ändern, auch für unsere Gesundheit: Die Basis unseres täglichen Essens muss pflanzenbasiert sein. Milch, Eier und Fleischprodukte lieber in guter Qualität, dafür in Maßen genießen. So wäre es übrigens möglich, die Weltbevölkerung ökologisch zu ernähren. Eine vielseitige, gesunde, lebendige und schmackhafte Ernährung hängt nicht am täglichen Burger oder Steak, sondern an neuen Ideen, Frische, Qualität und guter Zubereitung!

Farmers for Future-Logo zeigt eine Kuh im Kreislauf mit einer Pflanze

Farmers for Future

Gemeinsam mit Demeter-Landwirt Jakob Schererz haben wir Farmers for Future gegründet. Öko-Bäuerinnen und -Bauern solidarisieren sich mit den Schüler:innen von Fridays for Future und fordern wirksame Maßnahmen zum Schutz des bedrohten Weltklimas! Dabei wollen auch sie einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und Verantwortung übernehmen. Deshalb fordern die Landwirt:innen die Bundesregierung auf, jetzt die politischen Weichen für eine klimafreundliche Landwirtschaft zu stellen!

Schaf auf Weide
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Yool

Forderungen für die Landwirtschaft:

  • keine Massentierhaltung: Insgesamt weniger Tiere, dafür artgerechte Haltung mit Auslauf
  • Humusaufbau: CO2 im Boden binden, indem wir fruchtbaren Humus aufbauen
  • Gelder richtig verteilen: EU-Politik muss nachhaltige und tiergerechte Landwirtschaft fördern
  • Ökolandbau ausbauen: Das 20 % Ökolandbau-Ziel der Bundesregierung muss baldmöglichst erreicht werden!
  • Nachhaltiger Konsum: Nachhaltigen Konsum fördern und Lebensmittelverschwendung stoppen
  • Bio für alle: Mehr Klimafreundliche gesunder Ernährung, etwa durch Bio-Essen in Einrichtungen der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung

Jeder Hof ein individueller Organismus

Demeter-Landwirt*innen betrachten ihren Hof als einen lebendigen, einzigartigen Organismus. Dieses Ideal geht über das Bild des geschlossenen Hofkreislaufs hinaus. Ein Organ braucht das andere. Jedes Teil dient dem Ganzen. Mensch, Pflanze, Tier und Boden wirken zusammen.

Viele Besucher*innen nehmen auf Demeter-Höfen eine besondere Atmosphäre wahr. Diese entsteht durch das individuelle Gestalten des Hoforganismus, in dem auf dem gewählten Fleckchen Erde genau die angemessene Menge Tiere gehalten wird, deren Mist dann für dauerhafte Bodenfruchtbarkeit und volle Pflanzenreife sorgt. So bekommen Tiere Futter vom Hof und Menschen beste Lebensmittel. Die angestrebte Vielfalt geht noch weiter: Biodynamische Landwirtschaft wird erst dann ein harmonisches Ganzes, wenn auch die unbewirtschafteten Flächen eingebunden werden.