Auf Demeter-Höfen gehören Tiere, besonders Rinder, mit dazu. Denn erst sie machen den Hof lebendig und sorgen mit ihrem Mist dafür, dass unsere Böden gesund und fruchtbar bleiben. Doch mit dieser Pflicht zur Tierhaltung geht auch eine große Verantwortung einher: das Wohl der Tiere liegt Demeter-Landwirt:innen besonders am Herzen. Dass es den Tieren auf Demeter-Höfen gut geht, wird auch in den Demeter-Richtlinien geregelt, die an vielen Stellen noch einen Schritt weitergehen als der Bio-Standard.
Tiere auf Bio-Höfen haben nicht nur mehr Platz im Stall, sie haben auch Zugang zu einem Auslauf im Freien und können so Sonne, Wind und Regen auf ihrer Haut spüren. Bei Demeter passen wir den Stall an die Bedürfnisse der Tiere an: Kühe etwa dürfen auf Demeter-Betrieben nicht enthornt werden. Deshalb brauchen sie aber auch mehr Platz im Stall, damit es nicht zu Verletzungen kommt. Der Stall wird also an die Kuh angepasst und nicht die Kuh an den Stall. Und wir finden: genauso muss es auch sein!
Demeter verbietet als einziger Bioverband das schmerzhafte Enthornen von Kälbern. Auch eine Zucht auf genetische Hornlosigkeit ist ausgeschlossen. Denn da sich diese Zucht immer mehr durchsetzt, sind Kühe mit Hörnern mittlerweile vom Aussterben bedroht! Dabei sind Hörner sehr wichtig für den Wiederkäuer Rind: Denn Rinder kommunizieren mit ihren Artgenossen über ihre Hörner. Außerdem wirken die Hörner wie eine Klimaanlage, denn über die Oberfläche der gut durchbluteten Hörner wird Wärme an die Luft abgegeben: Je heißer eine Region, desto größer sind auch die Hörner der Kühe. Es wird vermutet, dass die Hörner auch eng mit der Verdauung der Tiere verbunden sind, denn nur Wiederkäuer haben Hörner und diese Tiere liefern gleichzeitig besonders wertvollen Dung.
Bei Demeter werden auch die männlichen Küken zu Hähnen aufgezogen und nicht vor dem Schlupf mittels der Geschlechtsbestimmung im Ei getötet und entsorgt. Gemeinsam mit Bioland haben wir die Ökologische Tierzucht gegründet, die das Ökohuhn von morgen züchtet. Ziel ist es, ein gesundes Gleichgewicht zu schaffen und eine Alternative zu einer Zucht, die auf einseitige Spezialisierungen auf höchste Legeleistung oder maximalen Fleischansatzsetzt. Deshalb legen die Öko-Hühner etwas weniger Eier, die Hähne setzen dafür mehr Fleisch an.
Bei Demeter ist die Anzahl der Tiere auf die Fläche des Hofs abgestimmt. So können die Tiere hauptsächlich mit Futter vom eigenen Betrieb ernährt werden und ihr Dung macht die Flächen fruchtbar. Es gibt aber keine Nitratüberschüsse, die das Grundwasser belasten, wie es bei der Massentierhaltung der Fall ist. Demeter-Tiere bekommen zu 100% Bio-Futter. Das Futter für die Demeter-Tiere wird hauptsächlich selbst erzeugt oder von anderen biodynamischen Betrieben dazugekauft. Tiermehle, Zusatzstoffe und vorbeugende Gaben von Medikamenten wie Antibiotika sind tabu.