Biodynamische Bauern lassen den Tieren ihre Würde, wahren die Integrität der horntragenden Kühe und beobachten in ihren Herden, wie wichtig die Hörner für die Kommunikation der Tiere sind. Die Pioniere der zukunftsfähigen Agrarkultur wissen: Die Natur irrt nicht.
Die Richtlinien des ältesten Bio-Verbandes verbieten die Enthornung und die Züchtung von auf Hornlosigkeit gezüchteter Tiere. Für die Mitglieder des Demeter-Verbands steht der Respekt vor dem Lebewesen an erster Stelle. Sie passen ihre Tiere nicht einfach den „Produktionsbedingungen“ an sondern bauen Ställe, die groß genug sind für die Bedürfnisse ganzer Kühe, zu denen die Hörner einfach dazu gehören. Die Bauern nehmen sich Zeit für aufmerksames Beobachten und bauen eine vertrauensvolle Beziehung auf, um angemessen auf die Herde einwirken zu können. So minimieren sie das Verletzungsrisiko.
Im Laufe des Lebens einer Kuh wächst das Horn – wird größer und bekommt seine individuelle Gestalt: Einzigartig, wie der Fingerabdruck eines Menschen. Man kann sogar die Anzahl geborener Kälbchen an den Hörnern einer Kuh ablesen - das zeigen die sogenannten Kälberringe. Je Kalb bildet sich ein Hornring aus. Fütterung, Jahreszeiten und andere Einflüsse wie etwa Erkrankungen können auch Wirkungen auf das Hornwachstum und die Form des Horns haben.
Kühe haben einen eher kompakten Körper und sehen relativ schlecht, nur im Nahbereich können sie scharf sehen. Mit ihrem fast 360° Rundum-Blick nehmen sie in ihrer Umgebung aber Umrisse gut wahr.
So ist es ihnen möglich, anhand der Körperhaltung anderer Kühe deren Stimmung und Absicht zu erkennen. Dies ist für das Zusammenleben in einer Herde sehr wichtig. Zu jeder Zeit ist die Rangordnung untereinander bedeutend und das Verhalten hochrangiger Majestätinnen und übergeordneter Artgenossen müssen rasch erkannt werden. Die Silhouette der Hörner hebt sich vom kompakten Körperbau ab und erleichtert den Kühen so das Erkennen. Mit Hörnern gelingt die Kommunikation untereinander optimal. Selbst kleine und feine Bewegungen reichen aus, um den eigenen Rang und einen Anspruch einer Artgenossin gegenüber deutlich zu machen. Gestik und Kommunikation der Kühe untereinander wird durch die Hörner unterstützt. So zeigen wissenschaftliche Untersuchungen, dass es in enthornten Herden mehr körperliche Rangordnungsauseinandersetzungen und Kopfstöße unter den Kühen gibt als in horntragenden Herden.
Eindrucksvoll auch im Video „Netz Natur “ (Minute 39:15) zu sehen.
Auch wir Menschen können mit etwas Übung, exakter Beobachtung und Aufmerksamkeit erkennen, wie die Kuh gestimmt ist.
Sehr feinfühlig werden die Hornspitzen übrigens auch zu anderen angenehmen Dingen eingesetzt. Beim gezielten Fellkratzen an entlegenen, nicht mit der Zunge erreichbaren Körperstellen sind sie sehr praktisch einsetzbar. Und das darf sogar manchmal die Freundin genießen.
Das Horn ist ein lebendiges, sehr gut durchblutetes Organ. Es besteht aus der Hornscheide und dem darunterliegenden Hornknochen.
Das feste Äußere des Horns ist im anatomischen Sinn verdickte Haut, ähnlich den menschlichen Fingernägeln. Im Inneren eines Horns befindet sich der knöcherne Hornzapfen, der vom Horn - man spricht auch von der Hornscheide - komplett ummantelt ist. Zwischen Horn und Knochenzapfen befindet sich die dünne, stark durchblutete Lederhaut. Das Horn ragt einige Zentimeter über den knöchernen Hornzapfen hinaus. Die Spitze ist der älteste Teil des Horns – denn es wächst wie ein Baum und schiebt die Spitze voran. Die Basis nah am Schädel ist also der jüngste Teil des Horns.
Doch das Horn wächst nicht nur äußerlich - auch im Inneren passiert jede Menge! Denn die Hornzapfen sind innen hohl und dort unmittelbar mit den Stirn- und Nasennebenhöhlen verbunden. Zu Beginn eines Kuhlebens ragt die Stirnhöhle erst ein klein wenig in das Horn hinein. Im Laufe der Jahre breitet sie sich jedoch aus - nimmt immer mehr Volumen ein, bis schließlich fast der komplette Hornzapfen „ausgehöhlt“ ist.
Wie beim Menschen sind die Stirnhöhlen auch bei der Kuh durchlüftet und mit dem Rachenbereich verbunden, in den beim Wiederkäuen auch Gase aus dem Pansen gelangen. So ist nachvollziehbar, dass die Kuh beim Wiederkauen ihre Verdauung selbst in der äußersten Hornspitze wahrnimmt – bedingt durch die Verbindung zu den Nasennebenhöhlen.
Hörner sind intensiv mit dem Soffwechsel der Rinder verbunden. Die Wechselwirkungen und Funktionen der Hörner mit dem Stoffwechsel der Kühe sind jedoch noch sehr wenig erforscht.
Enthornung und genetische Hornloszucht bei Rindern sind in jedem Fall ein erheblicher Eingriff und wesentlich bedeutsamer als das Schneiden der Fingernägel bei Menschen.
Es ist eher zu fragen, ob physische und genetische Enthornung nicht als Organentnahme bei den Rindern zu verstehen sind.
Auffällig ist, dass die Hörner von Kühen, die in heißen Klimazonen leben, viel größer sind als die von Kühen in gemäßigten Zonen. Die Hornscheide dieser Kühe ist auch wesentlich dünner. Deswegen geht man davon aus, dass Hörner grundsätzlich wie eine Klimaanlage funktionieren. Die Körperwärme kann über die stark durchbluteten Hörner an die Umgebung abgegeben werden. Insbesondere in heißen Klimazonen und bei Weidetieren im Sommer trägt das Horn dadurch zum Wohlbefinden der Tiere bei.
Für den biologisch-dynamischen Landbau haben die Hörner eine weitere, sehr wichtige Rolle: nämlich als Hülle für das Hornmist- und das Hornkiesel-Präparat. Erfahren Sie hier mehr darüber.
Die Milchqualität wird von vielen Faktoren und ganz besonders von der Fütterung beeinflusst. Derzeit gibt es keinen wissenschaftlich anerkannten Beweis zum Einfluss der Hörner auf die Milchqualität. Dennoch berichten relativ viele Menschen mit Milchunverträglichkeiten darüber, dass sie die Milch von Kühen mit Hörnern besser vertragen als die von Kühen ohne Hörner. Was diese gute Wirkung verursacht, müsste durch weitere, sehr aufwändige Forschungen ermittelt werden. Verschiedene ganzheitliche Untersuchungsmethoden konnten bereits Unterschiede zwischen der Milch von horntragenden und enthornten Kühen aufzeigen.
Interessanterweise sind alle Tiere mit Hörnern Wiederkäuer.
Wiederkäuer sind im Tierreich die wunderbaren Künstler bei der Verdauung von Pflanzen. Als Bewohner von Prärien, Steppen, Tundren und Bergregionen leben sie ausschließlich als Pflanzenfresser und können sogar sehr dürftige Pflanzensubstanz bis hin zu Stroh für die eigene Ernährung nutzen. Ermöglicht wird dies durch vier Mägen – der Mensch hat nur einen Magen - und einen langen Darm. Beim Wiederkäuen verbinden sich die Kühe auf ihre ganz eigene Art mit ihrer Innenwelt, die unglaublich intensiv daran arbeitet, die gefressenen Pflanzen zu verdauen und in wertvolle Lebensmittel wie Milch und Fleisch zu verwandeln.
Erstaunlicherweise wächst allen diesen Verdauungskünstlern Knochen aus dem Schädel. Denn mit den Wiederkäuern - und nur dort - tritt im Naturreich der Tiere die Bildung von Hörnern und Geweihen auf. Zoologisch werden diese auch Stirnbeinfortsätze genannt. Bei den Hornträgern wie dem Rind stülpt sich über den knöchernen Hornzapfen das lebenslang getragene Horn. Bei den Geweihträgern, wie etwa dem Hirsch, wächst häufig nur den männlichen Tieren jährlich ein neuer Knochen aus dem Schädel, der später wieder abgeworfen wird.
Der Zusammenhang zwischen Hornbildung und Verdauung liegt also nahe, auch wenn sein Hintergrund wissenschaftlich noch nicht eindeutig erklärt ist. Hörner und der darunterliegende knöcherne Hornzapfen sind Wesensmerkmal der Rinder als Wiederkäuer. Das verdient Respekt.
Geschichtliche und vorgeschichtliche Abbildungen und Schädelfunde von Rindern machen deutlich, dass Rinder schon immer Hörner hatten. Die Zeichnungen in den Höhlen Südfrankreichs bringen die Schönheit der Rinder mit ihren wunderbar geschwungenen Hörnern zum Ausdruck. Die Kulturgeschichte des Menschen ist geprägt von seiner Beziehung zu horntragenden Rindern. Im praktischen Umgang mit den Tieren hatten Hörner für die Einspannung als Zugtier im Joch eine Bedeutung.
Auf einer höheren Ebene wurde der horntragende Stier als Sternbild und astrologisches Tierkreiszeichen gewählt. Wer kennt nicht Hörner als Attribut der Götter, das Füllhorn als Spender unerschöpflicher Fruchtbarkeit in Mythen und Legenden oder die heiligen Kühe? In allen Weltkulturen sind horntragende Kühe und Stiere in vielfältigen Darstellungen zu finden. Im Christentum ist der horntragende Stier in sehr vielen Kirchen als Zeichen des Evangelisten Lukas zu sehen. Damals gab es offenbar auch keine Furcht vor den Hörnern, denn der horntragende Ochs steht unmittelbar an der Krippe beim Jesuskind.
Hornlose Rinder setzten sich nicht durch, obwohl es wohl gelegentlich hornlose Tiere gab. Es existieren auch nur ganz wenige historische Abbildungen und Funde hornloser oder enthornter Rinder. Erst vor etwa 250 Jahren wurde in wenigen Regionen begonnen durch Selektion und Züchtung die Hornlosigkeit in Rinderrassen zu etablieren.
Hörner passen nicht in eine Landwirtschaft, die möglichst viel Ertrag auf möglichst wenig Fläche erzielen will. Statt der Kuh einen Stall zu bauen, der ihren Bedürfnissen gerecht wird, wird die Kuh kurzerhand dem Stall angepasst. Heutzutage werden fast alle Kälbchen ein paar Wochen nach der Geburt enthornt oder kommen, durch Züchtung, bereits hornlos zur Welt. Aktuell sind bereits über 90 Prozent der Kühe in Deutschland "oben ohne".
Hörner gehören zu Kühen. Doch in zu engen Ställen, mit unpassender Stalleinrichtung und Fütterung sowie zu wenig Zeit der Bauern für die Tierbeobachtung, den Umgang mit den Kühen und der Herdenführung, können Hörner durchaus zu mehr Verletzungen führen. Die Haltung horntragender Kühe fordert Aufmerksamkeit und Zeit des Bauern. Sie braucht mehr Platz im Stall und auf den Wegen wie etwa zum Melkstand. Deshalb wurde in den letzten Jahrzehnten bei der Beratung landwirtschaftlicher Betriebe – sowohl im konventionellen als auch im ökologischen Landbau – die Enthornung empfohlen und viele Landwirte folgten diesem Rat.
Die Frage wie Ställe gebaut sein müssten, damit Hornkühe artgerecht auch im Laufstall gehalten werden könnten, wurde damals nicht gestellt. Dadurch wurde beinahe generell enthornt. Nur bei dem Verband Demeter war und ist die Enthornung und die genetische Hornloszucht konsequent ausgeschlossen. Einige engagierte Landwirte darüber hinaus halten aus Überzeugung ebenfalls horntragende Rinder.
Dem jungen - meist zwei Wochen alten - Kalb werden die Hornanlagen ausgebrannt. Mithilfe eines Brennstabes wird die Partie der Kopfhaut mit der Hornknospe, an der später eigentlich das Horn der Kuh wachsen würde, weggebrannt und die Wunde gleichzeitig verödet. Die betäubungslose Enthornung der Kälber durch den Landwirt selbst ist bis zum Alter von sechs Wochen erlaubt. Seit 2016 müssen jedoch Sedativa (Beruhigungsmittel) und Schmerzmittel angewandt werden, die der Landwirt ohne Tierarzt einsetzen darf. Im Ökolandbau ist für die Enthornung seit einigen Jahren eine Ausnahmegenehmigung erforderlich. Zudem werden die Kälber zusätzlich betäubt, was die Hinzuziehung eines Tierarztes notwendig macht. Dennoch reagieren viele Kälber nach der Enthornung verstört und es kann zu Wundinfektionen kommen.
Bei der Zucht auf hornlose Rinder wird dem einzelnen Tier zwar die Enthornung erspart, die Folgen für die Tierart Rind sind jedoch gravierend. Da die Hornlosigkeit dominant vererbt wird, ist Einkreuzung genetisch hornloser Stiere nicht revidierbar und die wertvolle genetische Ressource für horntragende Kühe geht verloren.
Aufgrund der seit 2015 bestehenden Auflagen zum Einsatz von Beruhigungs-und Schmerzmitteln bei der Enthornung der Kälber boomt die künstliche Besamung der Kühe mit genetisch hornlosen Stieren. Dies ist besonders auch im Ökolandbau der Fall, da hier die Auflagen im Umfeld der Enthornung noch größer sind. Immer mehr Kühe werden deshalb mit Sperma hornloser Bullen befruchtet, da der Bauer dann keinen Aufwand mehr mit der Enthornung der Kälber hat.
Eine aktuelle Studie (Scheper, C., 2017) verdeutlicht: für die Hauptrinderrassen in Deutschland tickt die Uhr! Bereits um 2020 könnte es in den Rassen Holstein-Schwarzbunte und Holstein-Rotbunte nur noch 100% hornlose Deckbullen geben, bei Fleckvieh könnte es wenig später soweit sein. Welche langfristigen Folgen die künstlich – durch den Menschen herbeigeführte – Hornlosigkeit für die Kühe haben könnte, weiß man nicht.
Selbst in konventionellen Züchterkreisen wird bei einigen Rassen die Verengung auf wenige hornlose Vererber und der Verlust genetischer Ressourcen sehr kritisch gesehen.
Durch die Enthornung und die genetische Hornloszucht wird das Wachstum des Horns der Kühe verhindert. Es bleibt den Kühen jedoch die innere Notwendigkeit des lebenslangen Knochenwachstums am Stirnbein. Dabei fehlt im Organismus der hornlosen Rinder der Ort, an dem die Knochenanlagerung stattfinden soll. Stattdessen wird nun irgendwo am Stirnbeinende Knochensubstanz angelagert. Je älter die Tiere werden, desto deutlicher wird die Schädeldeformation. Die Kühe bekommen Eierköpfe, Stirnbeulen oder Aufwüchse, die einem Müsliriegel ähneln.
Allein die Verbraucher für hörnertragende Kühe zu sensibilisieren reicht nicht aus. Auch (zukünftige) Halter horntragender Kühe gilt es zu unterstützen. Forschungsprojekte und Netzwerkbildung tragen einen Teil zum Erfahrungsaustausch unter Praktikern bei und helfen, die Hornkuh zu erhalten.
Eine Studie der Universität Kassel in Kooperation mit Demeter und Bioland bestätigt, dass die Haltung horntragender Kühe im Laufstall möglich ist. Der „Werkzeugkasten für die Haltung horntragender Milchkühe im Laufstall“ entstand im Rahmen der Studie und zeigt, worauf Landwirtinnen und Landwirte achten müssen und gibt ihnen umfangreiche und praktische Informationen für einen Eigencheck und Verbesserungsmöglichkeiten. Für die vierjährige Studie „Hörner im Laufstall“ arbeiteten die Universität Kassel, die Verbände Demeter und Bioland sowie 39 Praxisbetriebe eng zusammen.
Mehr Informationen zur Studie "Hörner im Laufstall"
Mehr Informationen über „Die Bedeutung der Hörner für die Kuh“ finden Sie in gleichnamiger Broschüre des Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL).
Ebenfalls vom FiBL gibt diese Broschüre Hinweise zu „Laufställen für horntragende Milchkühe“.
Öko-Landbautag 2020: Hörner im Laufstall –Herdenmanagement hat großen Einfluss von Ulrich Mück
Um die genetische Vielfalt und damit das hörnertragende Rind zu sichern, sind jetzt erhebliche Anstrengungen notwendig. Sie werden von der immer kleiner werdenden Schar überzeugter Hornkuh-Halter verschiedener Rassen geleistet werden müssen. Staatliche Unterstützung gibt es bisher keine. Auch das gesellschaftliche Bewusstsein fehlt noch, die wenigsten wissen dass die Horn-Kuh vom Aussterben bedroht ist.
Bei der Züchtung muss Inzucht durch wenige horntragende Stiere in den kleiner werdenden Populationen vermieden werden. Aktuell gibt es erste Züchterkreise insbesondere von Demeter-Bäuerinnen und -Bauern für eine eigene Rinderzucht horntragender Kühe. Deutschland- und Europaweit setzt sich EUNA – die „Europäische Vereinigung für Naturgemäße Rinderzucht“ für eine vielseitige und natürliche Rinderzüchtung ein.
Um Halter und Züchter horntragender Milchkühe verbandsübergreifend besser zu vernetzen, sodass sie leichter in Kontakt treten und bspw. Zuchttiere austauschen können, wird eine Züchterkarte aufgebaut. Auf einer Google-Karte wird so sichtbar, welcher Betrieb welche Rasse(n) hält und züchtet.
Wer mitmachen möchte, gibt seine Daten über das Formular „Betriebsregister horntragende Milchviehzucht“ angeben. Demeter-Höfe melden sich mit ihrem bereits bestehendem Mitgliederkonto (Mitgliedsnummer oder E-Mail und Passwort) an und bearbeiten in ihrem Profil das Hornkuhportrait für die Züchterkarte. Die Abfrage enthält neben der Rasse auch Informationen zu Zuchtzielen, der Kraftfutterintensität, Zuchttieren und natürlich die Kontaktdaten des Betriebes. Die Züchterkarte mit Suchfunktion ist auf der Internetseite Kühe haben Hörner zu sehen. Bei Fragen wenden Sie sich gern an info@hornkuh.de
In der Biowarenbörse wurde eine neue Kategorie speziell für horntragende Rinder etabliert. Ein Kuhkopf-Symbol kennzeichnet die Angebote gut sichtbar und lässt so auf den ersten Blick erkennen, dass es sich um horntragende Tiere handelt. Dieses Feature steht verbandsübergreifend allen Betrieben offen und soll die Suche und das Angebot horntragender Rinder erleichtern.
Nur wenn Verbraucher die Milch und das Fleisch von horntragenden Tieren nachfragen, können Hornkühe erhalten werden. Die Schönheit der Hörner wird leider oft genutzt, um für Produkte zu werben, die nicht oder nur zu einem kleinen Teil von Hornkühen stammen. Zur Zeit schreibt einzig der Demeter-Verband in seinen Richtlinien das Halten von Hornkühen vor. Orientieren Sie sich deshalb beim Einkauf von Milchprodukten am Demeter-Zeichen oder kaufen Sie direkt beim Bauern mit Hornkühen ein.
Der Journalist Jens Brehl hat eine interaktive Karte erstellt, in der Höfe gelistet sind, die Kühe mit Hörnern halten und bei denen Sie oft auch Milch und Fleisch kaufen können: zur Karte. Leider ist diese Karte noch nicht vollständig und das Projekt darauf angewiesen, dass weitere Höfe eingetragen werden.
Die Bedeutung der Hörner für die Kühe und das bevorstehende Ende für horntragende Kühe muss öffentliche Aufmerksamkeit erhalten. Diskutieren Sie mit Freunden und Kollegen über die Hörner der Kühe und werben Sie dafür, dass Kühe ihre Hörner behalten dürfen.
Hier gehts es zum Werbematerial.
Weideschilder „Natürlich haben Kühe Hörner.“ 18 € + Versand. Bestellung bei info@demeter-bayern.de (mit und ohne Demeter-Logo erhältlich).
Hörner – Die Krone der Kuh (Ton-Medaillon, 33cm Durchmesser) 58 € +Versand. Bestellung bei info@demeter-bayern.de
Hier haben wir einige spannende Einblicke in die Welt der Kuh und ihrer Hörner gesammelt:
Mehr Informationen über „Die Bedeutung der Hörner für die Kuh“ finden Sie in dieser Broschüre des Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL).
Ebenfalls vom FiBL gibt diese Broschüre Hinweise zu „Laufställen für horntragende Milchkühe“.
Neu erschienen ist der Werkzeugkasten für die Haltung horntragender Milchkühe im Laufstall. Er ist aus dem Projekt "Hörner im Laufstall" der Uni Kassel in Zusammenarbeit mit Bioland und Demeter sowie 39 Praxisbetrieben entstanden.
Zusammenfassung des Beitrags von Julia Johns, Ulrich Mück und Ute Knierim auf der 15. Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau zum Thema Auswirkungen von Haltungs- und Managementbedingungen auf hornbedingte Schäden bei behornten Milchkühen im Laufstall.