Authentisch zu sein, heißt, sich selbst treu zu sein. Sich zu akzeptieren – und auch Schwächen nicht zu verstecken. Auch als Vorständin von Naturata kann und weiß ich nicht alles und kommuniziere dies auch; schließlich haben wir ein kompetentes Expertenteam. Auch bei Naturata kommunizieren wir ehrlich, wenn etwas nicht perfekt ist. Zum Beispiel müssen wir bei der Verpackung von manchen Produkten in puncto Nachhaltigkeit noch Kompromisse machen und erklären, etwa in den sozialen Medien, woran das liegt. Wir zeigen damit: Wir haben das Problem erkannt und sind auf dem Weg, es besser zu machen. Wir leben ehrliche Partnerschaften mit unseren Landwirtinnen und Landwirten. Zum Beispiel gilt bei unserem Dinkelprojekt mit der Demeter-Erzeugergemeinschaft von der Schwäbischen Alb seit Jahrzehnten unser gegenseitiges Wort, ohne jegliches Vertragswerk. Bei der Verarbeitung achten wir darauf, so wenig wie nötig auf die biodynamischen und Bio-Rohstoffe einzuwirken, dadurch schmeckt unser Kakao zum Beispiel auch etwas charaktervoller. Wir verwenden nur hochwertige, authentische Zutaten, zum Beispiel echte Bourbon-Vanille statt Vanilleextrakt, und deklarieren selbstverständlich sämtliche Zutaten zu 100 Prozent.
Liane Maxion, Vorständin der Naturata AG
Demeter-Bäuerinnen und -Bauern begreifen die ihnen anvertrauten Tiere wie auch die Pflanzen als Mitgeschöpfe. Sie fragen: Was macht den Charakter einer Pflanze aus? Was den eines Tieres? Was brauchen diese? So besagen die Demeter-Richtlinien zur Tierhaltung: ‚Wir ermöglichen eine ihrem Wesen gemäße Entwicklung, halten, füttern, pflegen, nutzen und züchten sie entsprechend und treten ihnen mit Respekt entgegen.‘ Dazu gehört zum Beispiel, dass die Kuh ihre Hörner behalten darf. Auf die Unversehrtheit der Pflanze bezogen schließt Demeter Gentechnik aus. Gentechnik beinhaltet auch neue Technologien wie die ‚Genschere‘ CRISPR/Cas9, die es ermöglicht, direkt in die Erbinformation von Pflanzen, Tieren und gar Menschen einzugreifen. Auf vielen Demeter-Höfen und -Äckern findet man die berühmten ‚Wir arbeiten ohne Gentechnik‘-Schilder. Womit arbeiten wir dann? Ich würde sagen: mit viel Herzblut und einem hohen Anspruch an qualitätsvolle Lebensmittel, die mehr leisten, als nur satt zu machen. An Lebensmittel, die gut sind für Mensch und Erde. Dafür züchten biodynamische Züchter:innen erfolgreich geeignete Gemüse- und Getreidesorten!
Alexander Gerber, Demeter-Vorstand
Paradiesfeigen – so wurden früher Bananen genannt, als sie in unseren Breitengraden noch eine ganz besonders knappe Köstlichkeit waren. Und in der Tat stecken die gelben, duftenden Früchte nicht nur voller Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe, sondern auch voller Aromen, die geschmacklich geradewegs aus dem Paradies stammen könnten. Doch gerade weil die Banane heute weltweit so beliebt ist, sind die Bedingungen ihrer Erzeugung meist alles andere als paradiesisch: Wegen der starken Nachfrage wird die Banane in gigantischen Monokultur-Plantagen angebaut, die auf Masse optimiert sind. Dadurch werden ganze Ökosysteme zerstört. Der massive Einsatz von Chemiedüngern und Pestiziden hat schlimme Folgen. Nicht nur für die Böden, das Grundwasser, die Artenvielfalt, sondern auch für die Gesundheit der Arbeiter:innen auf den Plantagen.
Wie lässt sich ein Familienbetrieb in die Zukunft führen, ohne die eigenen Ideale über Bord zu werfen? Henning Quast hat den Schritt gewagt und den elterlichen Obstbaubetrieb übernommen. Dazu gehört Idealismus ebenso wie wirtschaftliches Denken.
Umweltschutz-Label, Bio-Siegel, Tierwohl-Skala oder Nährwert-Ampel: Gar nicht so einfach, beim Einkauf den Überblick zu behalten! Je nach Kennzeichnung können einzelne Lebensmittel unterschiedlich gut abschneiden. Wie viel echte Nachhaltigkeit steckt also dahinter?
Susann Probst und Yannic Schon vom Foodblog „Krautkopf“ entwerfen regelmäßig Rezepte für Demeter. Hier geben sie einen Einblick in ihre Arbeit und sprechen darüber, was das echte Leben mit dem in Social Media zu tun hat.